Was Unternehmen nun tun müssen und welche Bedeutung die Norm hat
Die DIN EN 17463 (VALERI) ist eine europäische Norm, die den Prozess der Validierung von energiebezogenen Investitionen (energy-related investments) standardisiert. In Zeiten, in denen der Klimaschutz und die effiziente Nutzung von Energie immer wichtiger werden, spielt diese Norm eine bedeutende Rolle bei der Sicherstellung von nachhaltigen und effizienten Investitionen. In diesem Beitrag wird erklärt, was Unternehmen jetzt tun müssen, um die Norm umzusetzen und welche Schritte dabei wichtig sind. Außerdem werden Beispiele gegeben, wie die Norm konkret angewendet werden kann.
Hintergrund und Bedeutung der DIN EN 17463 (VALERI)
Die DIN EN 17463 wurde entwickelt, um Unternehmen dabei zu unterstützen, energiebezogene Investitionen systematisch und transparent zu bewerten, zu validieren und zu dokumentieren. Die Norm schafft somit die Grundlage für eine einheitliche und verlässliche Bewertung von Investitionen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Dabei legt sie besonderen Wert auf die wirtschaftliche Nachhaltigkeit und den langfristigen Nutzen der Investitionen.
Umsetzung der Norm in Unternehmen
Um die DIN EN 17463 erfolgreich in einem Unternehmen zu implementieren, sollten folgende Schritte unternommen werden:
- Einführung eines Managementsystems: Die Norm verlangt die Implementierung eines Managementsystems, das die Bewertung und Validierung der energiebezogenen Investitionen überwacht und steuert. Dieses System sollte alle relevanten Prozesse und Verantwortlichkeiten abbilden und in die bestehenden Strukturen des Unternehmens integriert werden.
- Schulung der Mitarbeiter: Die Mitarbeiter, die an der Bewertung und Validierung von energiebezogenen Investitionen beteiligt sind, sollten entsprechend geschult werden. Dies umfasst das Verständnis der Norm, die Anwendung der Methoden und die Nutzung der entsprechenden Tools.
- Anwendung der Bewertungsmethoden: Die DIN EN 17463 gibt verschiedene Bewertungsmethoden vor, die zur Beurteilung der energiebezogenen Investitionen herangezogen werden können. Dazu gehören unter anderem Lebenszykluskostenanalysen (LCCA), Energieaudits und Ökobilanzen. Unternehmen müssen entscheiden, welche Methode am besten zu ihrem Investitionsvorhaben passt und diese konsequent anwenden.
- Dokumentation und Validierung: Alle relevanten Informationen und Ergebnisse zur energiebezogenen Investition müssen transparent dokumentiert und validiert werden. Dies erleichtert die Kommunikation innerhalb des Unternehmens sowie mit externen Stakeholdern, wie zum Beispiel Investoren und Aufsichtsbehörden.
Beispiele für die Umsetzung der DIN EN 17463 (VALERI)
Ein Unternehmen möchte in ein neues Heizsystem investieren, das sowohl Energie einspart als auch die CO2-Emissionen reduziert. Um die energiebezogene Investition gemäß der DIN EN 17463 zu bewerten, wählt das Unternehmen die Lebenszykluskostenanalyse (LCCA) als Methode. Dabei werden sowohl die
Anschaffungs- und Installationskosten als auch die Betriebs- und Wartungskosten über die gesamte Lebensdauer des Heizsystems berücksichtigt. Durch die Anwendung der LCCA kann das Unternehmen feststellen, ob die Investition langfristig wirtschaftlich sinnvoll und nachhaltig ist. Zusätzlich wird ein Energieaudit durchgeführt, um den energetischen Zustand des Gebäudes zu analysieren und mögliche Optimierungspotenziale zu identifizieren.
Ein weiteres Beispiel ist ein Unternehmen, das in die Produktion von Solarzellen investieren möchte. Hier könnte die Ökobilanz als Bewertungsmethode angewendet werden, um die Umweltauswirkungen des gesamten Herstellungsprozesses zu erfassen und zu bewerten. Dazu gehören beispielsweise der Rohstoffabbau, die Energieverbräuche während der Produktion und der Transport der Solarzellen zum Kunden. Durch die Anwendung der Ökobilanz kann das Unternehmen sicherstellen, dass die energiebezogene Investition ökologisch nachhaltig ist und den Anforderungen der DIN EN 17463 entspricht.
Die DIN EN 17463 (VALERI) in Bezug auf die ISO 50001
Die Norm ergänzt das Energiemanagementsystem nach ISO 50001, indem sie spezifische Anforderungen für die Validierung von energiebezogenen Investitionen festlegt. VALERI ist jedoch keine Pflichtvorgabe für die ISO 50001 Zertifizierung. Dennoch kann die Integration von VALERI in das bestehende ISO 50001 Energiemanagementsystem Unternehmen dabei helfen, ihre energiebezogenen Investitionsentscheidungen besser fundieren und einen umfassenderen Ansatz für nachhaltiges Energiemanagement verfolgen. Die DIN EN 17463 gilt seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 2021 und kann als freiwillige Ergänzung zur ISO 50001 angewendet werden, um die Effizienz und Nachhaltigkeit von energiebezogenen Investitionen zu verbessern.
Fazit
Die DIN EN 17463 (VALERI) ist eine wichtige Norm für Unternehmen, die in energiebezogene Projekte investieren möchten. Sie ermöglicht eine systematische, transparente und verlässliche Bewertung von Investitionen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Unternehmen, die diese Norm implementieren, müssen ein entsprechendes Managementsystem einführen, ihre Mitarbeiter schulen und die vorgegebenen Bewertungsmethoden anwenden.
Durch die Umsetzung der DIN EN 17463 können Unternehmen nicht nur ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele erreichen, sondern auch das Vertrauen von Investoren, Kunden und anderen Stakeholdern gewinnen. Die Anwendung dieser Norm trägt somit dazu bei, den Übergang zu einer klimafreundlichen und ressourceneffizienten Wirtschaft zu beschleunigen und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu sichern.
Sollten Sie Fragen, Anregungen oder Unterstützung im Zusammenhang mit diesem Fachbeitrag über die DIN EN 17463 (VALERI) haben, stehen wir Ihnen und Ihrem Unternehmen gerne zur Verfügung. Als erfahrene Experten auf diesem Gebiet sind wir bestrebt, Ihnen maßgeschneiderte Lösungen und umfassende Beratung zu bieten, um Ihre unternehmerischen Herausforderungen erfolgreich zu meistern.